Gutshaus Altenfeld

verschwundenes Gutshaus in Suhl-Albrechts

Gutshaus Altenfeld Andreas Umbreit


Alternativname(n)
Gut Altenfeld

Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Thüringen
Stadt:Suhl
Ort:98529 Suhl-Albrechts
Lage:ca. 2.000 nordnordwestlich der Kirche von Albrechts in Einzellage in einsamem Talgrund
Geographische Lage:50.632458°,   10.632967°
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Beschreibung
Zwar „Gut Altenfeld“ genannt, handelte es sich wohl nie um einen Herrensitz, sondern um Anlagen in Zusammenhang mit Kalkbrennerei, Eisenerzabbau und Ziegelbrennerei, samt zeitweise zugehöriger Unterkünfte - ein Teil der Arbeiter wohnte jedoch auch in Albrechts bzw. teils auch in Benshausen. Die relativ bescheidenen Eisenerzvorkommen wurden im Tagebau (Gruben „Glück Auf“ und „Glückstern“, teils auch unter Tage) ab ca. 1500 (bis über die Mitte des 19. Jh.) von einer kleinen Zahl von Bergmännern über mehrere Jahrhunderte abgebaut und mit Holzkohle verhüttet - als wichtiger Rohstoff für die Nagel- und Waffenproduktion um Suhl, die aus vielen derartigen örtlichen Gruben versorgt wurde. Hinzu kam ab etwa 1750 das Brennen Kalk und das Brennen von Ziegeln aus dem örtlichen Ton unter Nutzung des Holzes (bzw. daraus erzeugter Holzkohle) aus den umliegenden (und damals entsprechend dezimierten) Wäldern.
Gut Altenfeld wurde verwaltungstechnisch erst 1850 an Albrechts angeschlossen, 1918 direkt dem Staatsfiskus unterstellt.
Ein großer Brand 1890 beschleunigte zusammen mit weitgehender Ausbeutung der Lagerstätten zunächst des Erzes, dann auch von Kalk und Ton, den Niedergang und schließlich die Aufgabe der Aktivitäten, zumal mit dem Anschluß ans Eisenbahnnetz diese kleinen Gruben auch nicht mehr konkurrenzfähig waren. Das endgültige Ende der Ansiedlung kam 1930 mit einem weiteren Brand in den bereits verfallenden Gebäuden.

Erhalten:

Die Ansiedlungsfläche läßt sich als künstlich wirkendes Plateau in einem kleinen Gehölz insbesondere auf der Westseite des Fahrweges im Altenfeld noch erahnen, es stand jedoch mindestens auch ein Wirtschaftsgebäude auf der Ostseite des Weges. Bei genauerem Hinsehen finden sich noch Ziegel, ein abgedämmtes Becken und geringe Mauerstrukturen wie z.B. eine Quellfassung, sowie ein paar uralte Obstbäume. Vom Ortsausgang von Albrechts bis zum Altenfeld ist außerdem auf dem Fahrweg über große Strecken immer noch das Natursteinpflaster erhalten.

Erhalten: Geländespuren



Ansichten
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Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
NameOrtArtDistanz
(km)
Bild
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Turm Domberg (Suhl)Suhl-MäbendorfTurm3.83

Quellen und Literatur
  Schmidt, Dieter (o.J.):  Die Wüstung Dreisbach und weitere Wüstungen in Suhl und der näheren Umgebung, Norderstedt


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